Impfen ist sinnvoll

Viele Menschen sind impfmüde und hinterfragen die Wirksamkeit, da man auch trotz Impfung an COVID-19 erkranken kann. Dennoch spricht einiges dafür, sich impfen zu lassen bzw. eine Auffrischungsimpfung zu holen.

Allgemein ist eine Impfung ein Spezial-Training für das Immunsystem. Der Impfstoff trainiert das Immunsystem, sodass der Körper bereits Abwehrkräfte gegen das Virus bilden kann und bei einer Infektion, diese leichter abwehren oder zumindest ihre Folgen minimieren kann.

Statistisch gesehen birgt eine Impfung deutlich weniger Risiken als eine Corona-Erkrankung. Gemäß des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) gab es von 27.12.2020 bis 30.11.2022 zu 0,26% der COVID-19-Impfungen Meldungen von vermuteten Nebenwirkungen. Ein Großteil derer betrifft zu erwartende Impfreaktionen. Zahlen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen sind für Österreich nicht angegeben, aber zum Vergleich: in Deutschland liegt die Melderate für schwerwiegende Nebenwirkungen nach einer COVID-19-Impfung laut dem deutschen Bundesministerium für Gesundheit bei 0,02 Prozent, das sind nur 1 von 5000 Meldungen. Ein ursächlicher Zusammenhang muss hier aber nicht unbedingt gegeben sein. Das Risiko von schwerwiegenden Nebenwirkungen durch eine COVID-19-Impfung ist äußerst gering. Hingegen ist die Gefahr wesentlich höher, ungeimpft an Corona zu erkranken – mit möglichen Folgen eines schwerwiegenden Krankheitsverlaufs sowie Long COVID. Eine Impfung hingegen schützt sowohl vor einem schwerwiegenden Verlauf der Krankheit als auch vor Long COVID – vor allem letzteres zeigt eine Studie aus Israel, wie FOCUS am 15.9.2022 berichtet.

Am 23.11.2022 berichtet der ORF über eine Studie aus Dänemark, welche verdeutlicht, dass Impfungen nach einer Infektion die Wahrscheinlichkeit einer Reinfektion deutlich verringern. Ebenso spricht für die Impfung, dass Impfhersteller ihre Produkte laufend an den mutierenden Virus anpassen. Seit September 2022 sind Omikron-adaptierte, bivalente mRNA-Impfstoffe als Auffrischungsimpfungen zugelassen, eine derartige Impfung schützt daher auch vor neueren COVID-19 Varianten.

Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz empfiehlt eine Auffrischungsimpfung insbesondere für Personen ab einem Alter von 60 Jahren, Personen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf (inkl. Schwangere) und Personen mit einem erhöhten Expositionsrisiko (Gesundheitspersonal, Personen in Langzeitpflege- oder Betreuungseinrichtungen etc.). Akut erkrankte Personen (z.B. grippaler Infekt) sollen sich erst gegen COVID-19 impfen lassen, wenn sie wieder vollständig gesund sind.

Impfungen schützen einen selbst sowie andere. Die Wahrscheinlichkeit, andere anzustecken, ist geimpft geringer als ungeimpft. Angesichts der Adaption der Impfstoffe und der Nutzen-Risiko-Abwägung sind Impfungen sinnvoll und schützen uns alle.

Weiterführende Infos

https://www.focus.de/gesundheit/news/neue-studie-macht-hoffnung-impfung-schuetzt-auch-vor-long-covid_id_146556780.html
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Wirksamkeit.html
https://science.orf.at/stories/3216196/
https://corona.ooe.gv.at/warum-impfen-1976.htm
https://www.sozialministerium.at/Corona/allgemeine-informationen/corona-schutzimpfung.html
https://www.zusammengegencorona.de/impfen/die-corona-schutzimpfung-nutzen-und-risiken-richtig-abwaegen/